Ein ganzer Sommer in einer Schüssel. Geht das? Ja! Denn zumindest schmecken tut die beerige Smoothie-Bowl so, als hätte sie die gesamte Süße, Leichtigkeit und Lebensfreude des unglaublichen Sommers in sich vereint. Die Bezeichnung „liebstes Sommerfrühstück“ hat sich die Smoothie-Bowl gehörig verdient.
Eine Smoothie-Bowl ist eigentlich nix anderes als ein dickflüssiger, sämiger Smoothie in einer Schüssel, den man löffelt. Durch das Löffeln hast du einfach eher das Gefühl, wirklich etwas zu essen – das ist Kopfsache. Und ich meine, dadurch länger satt zu sein, als wenn ich die gleiche Menge an Obst etwas dünnflüssiger trinke. Für´s Frühstück ist die Smoothie-Bowl deshalb so gut geeignet, weil sie relativ schnell zusammengemixt ist und du deine tägliche Portion Obst bereits am Morgen zu dir nimmst. Das gibt dir Energie! Achte aber darauf, dass der gesamte Fruchtzuckergehalt nicht zu hoch ist. Himbeeren, Erdbeeren, Bananen, Pfirsiche, Papaya, Kiwi, Stachelbeeren, Heidelbeeren, Ribisel oder Marillen zum Beispiel enthalten eher wenig Fructose. Bei Äpfeln, Weintrauben oder Kirschen schaut das schon anders aus. Nimm deshalb als Basis fructosearmes Obst, dann kannst du auch eine Sorte fruchtzuckerreiches Obst untermischen, wenn du es wirklich gerne magst. So steht einem guten Start in den Tag nichts mehr im Weg!
Grundsätzlich kannst du deine Smoothie-Bowl mit jedem x-beliebigen Obst und Gemüse herstellen. Ich nehme einfach das, was ich gerade zuhause habe oder bereit zur Ernte ist. Bei mir sind das jetzt nun mal jede Menge Erdbeeren, die ersten reifen Himbeeren und Ribisel, Kirschen und eine gefrorene Banane für die Cremigkeit und Coolness. Du kannst aber auch dein Lieblings-Smoothie-Rezept hernehmen und einfach etwas weniger Flüssigkeit hinzugeben. Da sind einem keine Grenzen gesetzt! Und genau deshalb mag ich die Smoothie-Bowl so gerne, vor allem im Sommer.
Obendrauf kommen allerhand Leckereien, die jedem Löffelchen etwas Struktur, Knusper und Abwechslungsreichtum verleihen. Samen, Kerne, Nüsse, Flocken, oder frisches Obst, ganz egal, Hauptsache dir schmeckt´s. Durch das Topping wird die Smoothie-Bowl auch noch sättigender, als ohnehin schon.
Nach einem Blick auf die Zutatenliste fragst du dich vielleicht, warum ich kein Öl hinzufüge. Immerhin ist die Tatsache, dass man die Nährstoffe im Smoothie nur in Verbindung mit zusätzlichem Fett, meist in Form von Öl, aufnehmen kann, weit verbreitet. Auch in vielen Smoothie-Ratgebern ist davon die Rede. Es lohnt sich aber, den Mythos genauer zu hinterfragen. Wenn ich in diesem Zusammenhang von Nähstoffen spreche, dann meine ich die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Das Fett spielt bei der Aufnahme im Magen-Darm-Trakt aber keine Rolle – „fettlöslich“ bezieht sich auf den Bestimmungsort der Vitamine, die Zelle. Und die Zelle enthält in der Regel selbst Fett, daher ist zusätzliches Fett schlicht und einfach nicht notwendig. Im Gegenteil: Zusätzliches Fett kann den Verdauungsvorgang sogar hemmen und verlangsamen. Außerdem enthalten viele Obst- und Gemüsesorten von Haus aus schon ausreichend Fett, um die Nährstoffaufnahme zu gewährleisten. Ganz schön kompliziert, ich weiß. Eine genauere Erklärung findest du hier. Trotzdem ist es deine Entscheidung – wenn du bisher immer zusätzliches Fett in deinen Smoothie gemischt hast und es dir gut getan hat, kannst du das sicher weiterhin so handhaben. Wichtig ist nur, dass es sich um gesundes Fett handelt. Da eignet sich zum Beispiel Kokosöl, Olivenöl, Chiaöl oder Avocadoöl sehr gut. Du kannst aber auch fetthaltige Lebensmittel wie eine Avocado, Nussmus, ganze Nüsse, Chia Samen oder Leinsamen hinzufügen. Ich möchte lediglich festhalten, dass zusätzliches Fett im Smoothie gesundheitlich nicht notwendig ist. Vor allem wenn du ein paar überschüssige Kilos loswerden möchtest, würde ich dir davon abraten. Wo Fett nicht sein muss, gebe ich keines dazu. Immerhin essen wir eh so schon genug davon.
Blumen und Sommer, Blumen und ich – unweigerliche, ewig währende Verbindungen. So gibt’s glaub ich kaum einen Beitrag auf diesem Blog, in dem nicht irgendwo ein Blümchen auf den Fotos zu sehen ist. Der Wiener Blumenhändler meines Vertrauens grüßt seine Stammkundin sogar schon auf der Straße. Nicht gerade üblich in einer Stadt, die sich für ihre Anonymität feiert. Umso stressiger mein Alltag ist, desto höher ist des Blumenhändlers Gewinn. Denn mit hübschen Blumen auf dem Tisch fällt mir die Computerarbeit gleicht viel leichter. Die Blumen für dieses Bouquet hab ich allerdings aus dem Garten meiner Oma. Im Mittelalter hätte meine Oma vermutlich als Hexe gegolten, ihr Daumen ist nämlich grüner als grün und ihr Garten bunter als bunt. Und das Beste: Ich darf mich jederzeit an der duftenden Vielfalt bedienen. Gleichzeitig bekomme ich auch immer eine aktuelle Gartenführung, wo mir meine Oma Blumen zeigt, die ich eventuell für die nächsten Beiträge gebrauchen könnte. Die Gute denkt ja mit! Ich binde meine Sträuße gerne etwas unordentlich und asymmetrisch, da darf auch mal etwas wegstehen. In diesem Sträußchen vereinen sich pinke Rosen, unterschiedliche rosarote Rosensorten, eine kleine Margeritenart und Frauenmantel – alles in ein altes Rexglas stecken, fertig! Schon schaut die Küche, das Wohnzimmer oder das Gartenhäuschen viel freundlicher und frischer aus.
Nun aber genug von meinem duften Blumenfetisch. Beeren mag ich nämlich auch ganz gerne. Frühstück auch. Und den Sommer ganz besonders. Was liegt da also näher, als eine beerige Sommer-Smoothie-Bowl? Vielleicht findest du ja sogar ein paar Walderdbeeren, die schmecken nämlich ganz besonders aromatisch! Meine Mama hat mir pünktlich zum Garnieren ein Sträußchen Walderdbeeren vom Spaziergang mitgebracht. Da ballt sich der gesamte Geschmack in einer minikleinen Frucht, Wahnsinn. Ob mit kleinen Walderdbeerchen oder der großen Erdbeer-Schwester – lass dir die Smoothie-Bowl schmecken!
Beerige Sommer-Smoothie-Bowl
Die Menge der Zutaten habe ich hier in „Händen“ angeführt. Mit einer Hand meine ich die Menge an Obst, die du in deiner geöffneten Handfläche stapeln kannst, ohne dass etwas herauspurzelt. Für die Zubereitung eignet sich ein Hochleistungsmixer am besten. Wenn du keinen zur Verfügung hast, lässt du deinen Normalo-Mixer einfach länger laufen oder nimmst einen Pürierstab. Dann solltest du die Banane aber zumindest antauen lassen, sonst wird dein Küchengerät streiken.
Zutaten für eine hungrige Person
3 geh. EL feine Haferflocken
5 EL Pflanzen-, Nuss- oder Kuhmilch
1 gefrorene Banane*
1 Hand Himbeeren
1 Hand Ribisel
1 kleine Hand Kirschen
3 Hände Erdbeeren
5 frische Minze-Blätter
Optional für Obendrauf
Kokosflocken
Chia Samen
Hanfsamen
Sonnenblumenkerne
Cashewnüsse
Blütenpollen
Himbeeren
(Wald-)Erdbeeren
…
- Gib die Haferflocken gemeinsam mit der Milch in eine Schüssel. Lasse die Flocken für ein paar Minuten quellen – in der Zwischenzeit kannst du das Obst gegebenenfalls ernten, waschen und von eventuellen Ungenießbarkeiten befreien.
- Schneide das Obst in grobe Stücke und gib es gemeinsam mit der gefrorenen Banane, den Haferflocken und der überschüssigen Milch in deinen Mixer und püriere alles sehr fein. Mein Mixer ist leider nicht sehr leistungsstark, deshalb lasse ich das Smoothie-Programm einfach zwei Mal durchlaufen. Dann wird der Smoothie auch schön cremig, luftig und samtig.
- Gieße deinen dickflüssigen Smoothie in einen tiefen Teller oder in eine Schüssel und garniere ihn mit Nüssen, Samen, Flocken, frischen Früchten und was auch immer du sonst noch gerne magst.
- Suche dir ein lauschiges Sonnenplätzchen und schon kannst du loslöffeln!
*Überreife Bananen, die pur nicht mehr so gut schmecken würden oder ich nicht sofort (z.B. zu Bananenbrot) verwerten kann, friere ich ein. Dazu schäle ich die Banane, schneide sie in grobe Stücke und hole sie dann nach Bedarf aus der Gefriertruhe. Sie kühlen den Smoothie, wodurch er noch besser schmeckt.