Bärlauchwaffeln mit Wildkräuter-Pesto und Rote Rüben-Hummus

Bärlauchwaffeln mit pinkem Hummus und Wildkräuter-Pesto (vegan)

Jetzt knallt´s: Grüne Bärlauchwaffeln, pinker Rote Rüben-Hummus, hellgrünes Wildkräuter-Pesto und rote Rettichsprossen holen den Frühling mit all seiner frischen Energie und Farbenpracht auf unseren Teller. Ein echtes Angebergericht mit Trendsetter-Potential! ? Und wenn du die Ziegenfrischkäsesoße weglässt, ist das Ganze sogar vegan. Außerdem: über Veränderungen und Gelassenheit, Grünes aus Wald und Wiese und die Powerkräfte der Roten Rübe.

Back to the (beet)roots.

Der Blog und ich hatten in letzter Zeit ein paar Beziehungsprobleme. Das hast vermutlich auch du gemerkt, denn hier hat sich in diesem Jahr noch nicht besonders viel getan. Irgendwie war ich ein bisschen ideenlos. Und wenn ich etwas für den Blog gebacken oder gekocht habe, dann gab´s gerne mal Probleme: es schmeckte nicht, sah nicht schön aus oder die Fotos wurden schirch. Manchmal auch alles zusammen. Irgendwie war da der Wurm drinnen.

Bärlauchwaffeln mit Pesto und Hummus mit Roter RübeWeniger ist mehr.

Dann sah ich eine Dokumentation zum Thema „Zucker – das süße Gift“ auf ORF 2. Und plötzlich wusste ich, was falsch lief. Eigentlich war es ganz einfach: Ich wollte zu viel. Ich habe irrsinnigerweise damit angefangen, mich mit erfahrenen Foodbloggern zu messen, die ihren Blog hauptberuflich betreiben und in den meisten Fällen keine Scheu vor Zucker, Weizen und Unmengen an Butter haben. Ich wollte, dass meine Gerichte ganz gleich aussehen, nur eben in gesund. Doch manchmal geht das eben einfach nicht. Ein Kuchen aus Dinkelmehl kann halt nicht schneeweiß sein. Eine gesunde Torte sieht eben nicht gleich aus, wie eine Torte mit Buttercreme. Und ein Gemüseauflauf ist eben etwas anderes als eine Lasagne mit dicker Mozzarella-Schicht. Ich habe zu viel Wert auf die Optik gelegt und die Wichtigkeit der Inhaltsstoffe aus dem Auge verloren.

Und dann, als ich gestern Vormittag die Bärlauchwaffeln vorbereitet habe, stand plötzlich mein Bruder vor der Tür. Ganz überraschend, denn eigentlich ist er seit Jänner in Südtirol. Was haben wir uns gefreut! Ich machte eine Pause und wir setzten uns zum Teich. Und da sagte mein Bruder, seine Freundin und meine Mama: Scheiß dich nicht an! Du erwartest zu viel von dir. Wer will schon etwas Perfektes? Mehr brauchte es nicht. Ich stellte mich hinter die Linse und legte völlig entspannt los. Das Ergebnis siehst du ja hier. Ich liebe, liebe, liebe diese Fotos! Die Farben! Wahnsinn! Hach. Danke, ihr Liebis! ♥

In Zukunft wird´s hier also wieder mehr um das gehen, was drinnen ist. Schluss mit Oberflächlichkeit in der Küche! 🙂

Bärlauchwaffeln - grüne Waffeln mit Hummus - veganBärlauchwaffeln mit Hummus und Kräuterpesto - veganAus Wald und Wiese: Herzhafte Bärlauchwaffeln mit Hummus & Wildkräutern

Ganz ehrlich, diese natürlich leuchtenden Farben haben mir das Fotografieren aber auch echt leicht gemacht. Und wer sagt denn eigentlich, dass gesundes Essen nicht auch richtig was hermachen kann? Spätestens dieses knallige Gericht beseitigt all meine Zweifel. Gaaaanz zufällig vereint es auch noch die Trendfarben des Jahres in sich: Greenery, die Pantone-Farbe des Jahres, und Lila-Töne, die in der Food-Szene dieses Jahr gar nicht wegzudenken sind. Ha, ein echtes Trendsetter-Gericht also!

Aber was viel wichtiger ist, sind die inneren Werte. Und davon stecken jede Menge darin, denn die wichtigsten Zutaten stammen aus Wald und Wiese und stecken voller großartiger Inhaltsstoffe und junger Energie. Bärlauch, Brennnessel, Brunnenkresse, Taubnessel und Co. sprießen nun endlich wieder, jippie! Schluss mit fader Küche, jetzt wird´s endlich wieder grün in der Schüssel!

Was gibt´s denn Schöneres, als wirklich zu schmecken, wo´s herkommt? Die Bärlauchwaffeln schmecken nämlich nach Wald. Und das Wildkräuter-Pesto schmeckt tatsächlich nach Wiese. Nicht im negativen Sinne – es schmeckt einfach frisch, würzig und gesund. Und: Seeeehr lecker!

Bärlauchwaffeln mit Pesto und Hummus - vegan und gesundBärlauch: Rezepte & Inhaltsstoffe

Schon in der letzten Bärlauchsaison gab´s auf dem Blog zwei Rezepte mit dem Knoblauch aus dem Wald: den Bärlauch-Hummus (hier findest du auch Infos zu den Inhaltsstoffen von Bärlauch) und die Bärlauch-Ravioli mit Ofentomaten, die bis heute das Lieblings-Blog-Gericht meiner Mama geblieben sind. Die Bärlauch-Ravioli stehen bei uns nächste Woche ganz bestimmt mal auf dem Tisch, die schmecken nämlich tatsächlich umwerfend. Vor allem dann, wenn du Bärlauch mit Maiglöckchen verwechselst.

Zu den Wiesenkräutern möchte ich sehr gerne in einem eigenen Beitrag eingehen. So toll wie sie sind, verdienen sie sich nämlich die große Bühne!

Bärlauchwaffeln - vegan - mit Hummus und PestoBärlauchwaffeln mit Rote Rüben-Hummus - vegan, gesundRote Rüben-Hummus: der Schönling unter den orientalischen Aufstrichen

Ich kann´s nicht verleugnen, ich liebe Hummus in jeder Variante. Natur, mit Curry, mit Avocado, mit Limette und Koriander, mit Bärlauch – und seit neuestem auch mit Roter Rübe! Nicht nur, weil der Rote Rüben-Hummus so hübsch pink leuchtet. Früher konnte ich Rote Rüben absolut nicht ausstehen, der erdige Geschmack war mir echt zuwider. Doch man sagt ja, dass sich der eigene Geschmackssinn alle sieben Jahre verändert, oder? Jetzt esse ich sie sogar oft pur aus dem Ofen – wie Potato Wedges – nur mit etwas Olivenöl, Kräutern und einer Sauerrahmsoße.

Rote Rüben sind voller Vitamine (A, C und B), Jod, Folsäure, Phosphor, Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium und vor allem Eisen. Außerdem steckt in den Knollen Betain, das das Risiko für Herzerkrankungen senkt, krebsschützende Anthocyane und blutdrucksenkendes Nitrat. Rote Rüben können uns sogar leistungsstärker machen, weil sie die Bildung von Mitochondrien in unseren Zellen begünstigen. Je mehr Mitochondrien du besitzt, desto fitter bist du und desto langsamer alterst du. Und je mehr Mitochondrien du besitzt, desto besser funktioniert deine Fettverbrennung. Ziemlich genial, die Rote Rübe, nicht wahr?

Wenn du Rote Rüben aber ganz und gar nicht magst, dann kannst du dir zu den Bärlauchwaffeln auch einen anderen Hummus machen. Lass einfach die rote Rübe weg, gib gegebenenfalls etwas mehr Olivenöl hinzu und ergänze das Rezept durch beliebige Gewürze oder ähnliches.

Bärlauchwaffeln mit Rote Rüben-Hummus - veganSchmeiß doch eine Bärlauchwaffeln-Party!

Die Osterzeit bietet sich wunderbar für einen Brunch mit Freunden an, oder? Oder du genießt ganz für dich allein. So oder so: Ab in den Wald, auf die Wiesen oder auf den Bauernmarkt mit dir!

Übrigens, wenn dir Bärlauch nicht ganz so zusagt, dann hätte ich hier auch noch ein anderes Waffel-Rezept für dich in petto: Meine pikanten Waffeln für den Frühlingsbrunch.

Bärlauchwaffeln mit Pesto und Hummus - vegan und gesund

Rezept: Bärlauchwaffeln mit Rote Rüben-Hummus und Wildkräuter-Pesto

Bis auf die Ziegenfrischkäsesoße ist dieses Rezept vegan. Alles lässt sich ganz leicht vorbereiten und aufbewahren. Die Waffeln kannst du sogar einfrieren! Wenn du Bärlauch nicht magst oder keinen bekommst, kannst du stattdessen auch Spinat verwenden. Für das Wildkräuter-Pesto habe ich Brennnessel, Brunnenkresse und Löwenzahn verwendet – das hat relativ bitter geschmeckt. Koste die Kräuter vorher, um sicherzugehen, dass dir das Pesto dann auch schmecken wird. Informiere dich vorher bitte unbedingt, ob es sich eh um ungiftige Kräuter handelt!

Zutaten für den Rote Rüben-Hummus

125g trockene Kichererbsen (ca. 250g gekochte Kichererbsen)
1 kleine Rote Rübe
2 EL Tahini (Sesampaste)
1 EL Olivenöl
Saft einer Zitrone oder Limette
1,5 TL Kreuzkümmel
Kleines Stück Ingwer
1 Knoblauchzehe
1 TL Ahornsirup oder Honig
Salz
Pfeffer

 

  1. Weiche die Kichererbsen über Nacht in Wasser ein, gieße das Wasser am nächsten Morgen ab und koche die Kichererbsen eine Stunde lang. Seihe sie anschließend ab und lasse sie abkühlen. (Alternativ kannst du gekochte Kichererbsen aus dem Glas nehmen.)
  2. Währenddessen kochst du die Rote Rübe, bis sie gar ist. Das dauert ca. 30 bis 45 Minuten. Teste mit einem Messer, ob sie gar ist – gleich wie bei Kartoffeln. Anschließend schälst du die Rote Rübe, schneidest sie in Stückchen und lässt sie abkühlen. (Alternativ kannst du vorgegarte Rote Rüben verwenden.) Während die beiden Zutaten vor sich hin kochen, kannst du das Wildkräuter-Pesto zubereiten.
  3. Ein Stückchen Ingwer und Knoblauch schälen und alle Zutaten in einem Mixer geben. So lange mixen, bis ein cremiger Aufstrich entsteht. Schmecke den Hummus ab und bewahre ihn in der Zwischenzeit im Kühlschrank auf.

Bärlauchwaffeln mit Hummus und Sprossen

Zutaten für das Wildkräuter-Pesto

1 Hand voll Sonnenblumenkerne
½ TL Koriandersamen
1 bis 2 Hände gemischte Wildkräuter
Saft einer halben Zitrone
2 – 3 EL Olivenöl
ein kleines Stückchen Ingwer
1 kleine Knoblauchzehe

 

  1. Röste die Sonnenblumenkerne und Koriandersamen in einer Pfanne ohne Öl, bis sie zu duften beginnen. Lasse sie abkühlen.
  2. Wasche die Wildkräuter, schäle ein kleines Ingwerstück und eine Knoblauchzehe und gib alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer. Hacke alles so lange, bis eine sämige Paste entsteht. Wenn ein paar Stückchen übrigbleiben, macht das nichts. Bewahre das Pesto im Kühlschrank auf. (Passt auch zu Nudeln!)

Bärlauchwaffeln mit Rote Rüben-Hummus und Wildkräuter-Pesto - vegan

Zutaten für etwa 16 kleine Bärlauchwaffeln

etwa 60g Bärlauch
200ml Wasser
50ml Milch
100g Dinkelmehl
50g Dinkelvollkornmehl (alt. mehr Dinkelmehl)
50g Teffmehl (alt. mehr Dinkelmehl)
30g Erdmandelflocken*
1,5 TL Backpulver
1,5 TL Kreuzkümmel
Salz
Pfeffer
2 EL Olivenöl (plus mehr für das Waffeleisen)
etwas Zitronensaft

 

  1. Wasche den Bärlauch und püriere ihn mit dem Wasser und der Milch in einem starken Mixer. Wenn ein paar Fasern übrigbleiben, macht das nichts.
  2. Vermenge alle trockenen Zutaten (Mehle, Backpulver, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer) in einer Schüssel. Gib die Bärlauchflüssigkeit, das Olivenöl und ein paar Spritzer Zitronensaft dazu und mixe, bis eine homogene, zähflüssige Masse entsteht.
  3. Erhitze das Waffeleisen, bepinsle es immer wieder mit etwas Olivenöl und backe jeweils einen Esslöffel der Masse zu vielen kleinen Waffeln. Lasse sie auf einem Rost auskühlen.

*Erdmandeln, bei uns auch als Tigernüsse bekannt, sind natürlich süß und glutenfrei. Sie sind anhaltend sättigend und beinhalten viele Ballaststoffe. In der Waffeln erinnern sie in der Konsistenz an Kokosflocken, sie sind ein bisschen knusprig und können beim Draufbeißen knirschen. Ich mag Erdmandeln sehr gerne! Wenn du dir unsicher bist, kannst du stattdessen auch mehr Mehl oder geriebene Nüsse verwenden.

 

Bärlauchwaffeln - grüne Waffeln - vegan

Verrühre etwas Ziegenfrischkäse mit etwas Wasser. Staple die Waffeln nun nach Lust und Laune mit dem Hummus, dem Pesto und der Ziegenfrischkäse-Soße. Schlussendlich garnierst du die Bärlauchwaffeln mit roten Rettichsprossen und Kräutern.

Heute Mittag haben wir aus den übrig gebliebenen Waffeln und Toppings übrigens leckere Waffelburger zubereitet. Dazu gabs noch Faschierte Laibchen und Käse – mmmh!
Tipp: Verlieren die Bärlauchwaffeln an Knusprigkeit, gib sie einfach kurz in den Toaster!

Bärlauchwaffeln mit Wildkräuter-Pesto und Rote Bete-Hummus

 

Bärlauchwaffeln mit Wildkräuter-Pesto und Rote Bete-HummusBärlauchwaffeln mit Rote Rüben-Hummus und Wildkräuter-Pesto - vegan

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